Anleitung zur Verwendung von Mitteln aus Säule II

Die Mittel des Startchancen-Programms (SCP) sind nun an die ersten Schulen zugeteilt worden. Damit stehen wertvolle Ressourcen zur Verfügung, um gezielte Fördermaßnahmen für Schülerinnen und Schüler umzusetzen. Das SCP verlangt allerdings auch genaue Dokumentation und Erfolgsnachweise und insbesondere mit dieser neuen Verantwortung für Schulen gehen auch Unsicherheiten einher: Wie lassen sich die Mittel sinnvoll planen? Welche Maßnahmen sollten aus der Maße an verfügbaren Angeboten ausgewählt werden? Und wie kann sichergestellt werden, dass die Dokumentation und Abrechnung den Anforderungen entspricht?

Dass Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) legt dies auf seiner Webseite in den Anlagen 1 bis 4 des Programms im besten Beamtendeutsch dar.

Wir haben für Sie die wichtigsten Punkte in einer Schritt-für-Schritt-Anleitung vereinfacht zusammengefasst.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

Schritt 1: Vorbereitung und Informationseinholung

  • Budgetinformationen einholen: Bevor Sie mit der Planung beginnen, holen Sie die genaue Summe des Chancenbudgets für Ihre Schule beim Schulamt oder der zuständigen Bildungsbehörde ein. (vgl. Anlage 2: Finanzierungsanteile).

  • Orientierungsdokument verstehen:

    • Zweck der Mittel: Zwei Drittel des Budgets aus Säule II müssen für Maßnahmen eingesetzt werden, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren und nachweislich den Bildungserfolg der Schülerinnen und Schüler fördern, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft. Der Fokus liegt dabei auf der Stärkung der Basiskompetenzen in Deutsch, Lesen und Mathematik (vgl. Anlage 3: Orientierungspapier Chancenbudget).

    • Individuelle Förderung: Wichtig ist die Verknüpfung von individueller Diagnostik mit passgenauer Förderung. Dies kann beispielsweise durch den Einsatz digitaler Tools zur Lernstandserhebung und adaptiven Förderung erfolgen (vgl. Anlage 3: Orientierungspapier Chancenbudget).

Schritt 2: Planung der Mittel

  • Fokussierte Maßnahmenauswahl: Planen Sie zwei Drittel des Budgets für die Art der im Orientierungsdokument empfohlenen Maßnahmen ein. Diese sollten die Basiskompetenzen in Deutsch, Lesen und Mathematik stärken (vgl. Anlage 3: Orientierungspapier Chancenbudget). Mit einem ausfürlichen Maßnahmenkatalog auf Bundes- oder Länderebene kann noch gerechnet werden.

    Beispiele:

    • Förderprogramme: Offizielle Programme wie BiSS-Transfer (Sprachbildung) sprechen Empfehlungen für Produkte aus.

    • Digitale Tools: Setzen Sie digitale Werkzeuge zur individuellen Diagnostik und Förderung ein.

  • Freies Budget: Ein Drittel des Budgets steht zur freien Verfügung für schulinterne Projekte, die nicht im Orientierungsdokument festgelegt sind, aber den spezifischen Bedürfnissen und Entwicklungszielen der Schule entsprechen (vgl. Anlage 3: Orientierungspapier Chancenbudget).

Schritt 3: Durchführung der Maßnahmen

  • Koordination und Kommunikation: Stellen Sie sicher, dass alle Maßnahmen im Einklang mit den Entwicklungszielen Ihrer Schule umgesetzt werden. Ein klarer Informationsfluss und regelmäßige Teamtreffen sind entscheidend (vgl. Anlage 4: Auskunft über die Mittelverwendung Säule II).

  • Unterstützung einholen: Bei Fragen zur Anwendung der Fördermittel oder zur rechtlichen Absicherung können Sie die Landesstellen konsultieren (vgl. Anlage 4: Auskunft über die Mittelverwendung Säule II).

Schritt 4: Abrechnung der Mittel

  • Exakte Erfassung: Dokumentieren Sie alle Ausgaben und gebundenen Beträge in der Abrechnungstabelle. Eine transparente und nachvollziehbare Erfassung der Mittelverwendung ist entscheidend (vgl. Anlage 4: Auskunft über die Mittelverwendung Säule II).

  • Gründe für Abweichungen: Erläutern Sie, warum das Budget eventuell nicht vollständig ausgeschöpft wurde, und dokumentieren Sie diese Gründe sorgfältig (vgl. Anlage 4: Auskunft über die Mittelverwendung Säule II).

  • Übertragungen berücksichtigen: Klären Sie frühzeitig, ob und wie nicht genutzte Mittel ins nächste Jahr übertragen werden können, und dokumentieren Sie dies entsprechend (vgl. Anlage 4: Auskunft über die Mittelverwendung Säule II).

Schritt 5: Soll-Ist-Vergleich

  • Vergleich und Analyse: Tragen Sie die geplanten und tatsächlichen Ausgaben sowie die erzielten Ergebnisse ein. Analysieren Sie Abweichungen und ermitteln Sie deren Ursachen (vgl. Anlage 4: Auskunft über die Mittelverwendung Säule II).

  • Erfolge und Verbesserungspotenziale: Nutzen Sie die Ergebnisse des Soll-Ist-Vergleichs, um Erfolge zu bewerten und Verbesserungspotenziale für zukünftige Maßnahmen zu identifizieren (vgl. Anlage 4: Auskunft über die Mittelverwendung Säule II).

Schritt 6: Abschluss und Reflexion

  • Evaluation: Führen Sie eine umfassende Evaluation durch, um den Erfolg der Maßnahmen zu bewerten und künftige Planungen zu verbessern (vgl. Anlage 4: Auskunft über die Mittelverwendung Säule II).

  • Erfahrungen austauschen: Der Austausch mit anderen Schulen und den zuständigen Stellen kann helfen, Best Practices zu identifizieren und weiterzuentwickeln (vgl. Anlage 4: Auskunft über die Mittelverwendung Säule II).

  • Zukunftsplanung: Beginnen Sie frühzeitig mit der Planung für das nächste Jahr, basierend auf den Erfahrungen und Erkenntnissen der aktuellen Runde (vgl. Anlage 4: Auskunft über die Mittelverwendung Säule II).

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Quellen:

Webseite des BMBF zum Startchancen-Programm

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