Startchancen-Schulen in Saarland, Thüringen und Schleswig-Holstein öffentlich
Einleitung: Das Startchancen-Programm, das größte Bildungsförderprogramm in der Geschichte der Bundesrepublik, nimmt konkrete Formen an. Bund und Länder haben sich das Ziel gesetzt, den Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg zu durchbrechen und für mehr Chancengerechtigkeit zu sorgen. Nun haben die Bundesländer Saarland, Thüringen und Schleswig-Holstein die Schulen bekannt gegeben, die vom Startchancen-Programm profitieren werden.
Saarland: Im Saarland werden 55 Schulen vom Startchancen-Programm unterstützt. Die Auswahl der Schulen erfolgt anhand der Benachteiligungsdimensionen Armut und Migration. Das Programm soll ab dem Schuljahr 2024/25 gezielt Schulen in herausfordernder Lage unterstützen. Die Verteilung der Schulen sieht wie folgt aus:
28 Grundschulen
6 Förderschulen
16 Gemeinschaftsschulen
5 berufliche Schulen
Die finanziellen Mittel belaufen sich auf rund 12,7 Millionen Euro jährlich, wobei pro Schule über 200.000 Euro zur Verfügung stehen. Das Programm wird zudem durch die bereits bestehenden Initiativen "Schule macht stark" unterstützt.
Thüringen: In Thüringen werden bis zu 100 Schulen in das Startchancen-Programm einbezogen. Die Schulauswahl basiert auf wissenschaftsgeleiteten Kriterien, die den Benachteiligungsdimensionen Armut und Migration entsprechen. Ab dem Schuljahr 2024/25 soll das Programm etwa 14.000 Schülerinnen und Schüler erreichen und im Jahr darauf etwa 23.000 Schülerinnen und Schüler. Thüringen erhält jährlich ca. 7,9 Millionen Euro für die erste Säule und jeweils 7,6 Millionen Euro für die Säulen II und III, was insgesamt rund 23,1 Millionen Euro pro Jahr ausmacht.
Schleswig-Holstein: Schleswig-Holstein wird bis zu 140 Schulen mit jährlich 32 Millionen Euro aus Bundesmitteln zusätzlich unterstützen. Die Auswahl erfolgt über den Sozialindex und baut auf dem bestehenden "Perspektivschulprogramm" auf. Zu den ausgewählten Schulen gehören die 63 Perspektivschulen sowie sieben weitere Schulen aus dem Programm „Schule stark machen“. Mit über 200.000 Euro pro Schule jährlich wird das Programm eine signifikante finanzielle Unterstützung bieten.
Gemeinsame Ziele und Fokus: Das Startchancen-Programm hat das Ziel, den Bildungserfolg von der sozialen Herkunft zu entkoppeln und für mehr Chancengerechtigkeit zu sorgen. Ein besonderer Fokus liegt auf der Stärkung der Basiskompetenzen wie Lesen, Schreiben und Rechnen sowie der Förderung der sozial-emotionalen Kompetenzen. Die Programme starten am 1. August 2024 und laufen über zehn Jahre.
Bildungsinvestitionen: Bildungsinvestitionen sind Investitionen in die Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen und somit in die Zukunft unseres Landes. Es geht nicht nur um finanzielle Unterstützung, sondern auch um systemische Veränderungen und eine Stärkung der Leistungsfähigkeit des Bildungswesens. Gute Bildung entsteht, wenn sich Schulen an den Bedürfnissen der Schulgemeinschaft ausrichten.
Evaluation und Zukunft: Das Startchancen-Programm wird als lernendes Programm wissenschaftlich begleitet und regelmäßig evaluiert. Durch eine bestmögliche Vernetzung der Startchancen-Schulen sollen Erkenntnisse und Erfahrungen ausgetauscht werden, damit gute Ideen möglichst viele Kinder und Jugendliche erreichen.
Fazit: Saarland, Thüringen und Schleswig-Holstein zeigen sich gut vorbereitet auf das Startchancen-Programm. Durch klare Kriterien für die Schulauswahl, Einbindung der Schulen und Träger sowie die Bereitstellung finanzieller Mittel und zusätzlicher Ressourcen wird der Grundstein für eine erfolgreiche Umsetzung gelegt. Es bleibt abzuwarten, wie das Programm in der Praxis umgesetzt wird und welche konkreten Verbesserungen es im Bildungswesen der einzelnen Bundesländer bewirken kann.
Möchten Sie mehr über das Startchancen-Programms erfahren? Registrieren Sie sich für unseren Newsletter und bleiben Sie auf dem Laufenden.
Quellen (Stand 29.05.24):
Informationen des Bildungsministeriums Thüringen
Webseite des Bildungsministeriums des Saarlandes
Webseite des Bildungsministeriums Schleswig-Holstein