Startchancen-Programm beginnt am 01.08. Ein Start ohne Chancen?

Am Donnerstag, den 01.08.2024, ist es endlich soweit: Die ersten Gelder aus dem Startchancen-Programm sollen an Schulen fließen. In einem kürzlich geführten Interview mit der lokalen Zeitung Main-Echo erläuterte Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger erneut die Ziele und Bedeutung des Programms:

Hintergrund des Programms

Das Interview, geführt von Main-Echo am 21. Juli 2024, beleuchtete die dringende Notwendigkeit, den Bildungserfolg von Schülerinnen und Schülern unabhängig von ihrer sozialen Herkunft zu verbessern. Mit einer beeindruckenden Finanzierung von 20 Milliarden Euro über zehn Jahre sollen rund 4.000 Schulen unterstützt werden, die einen hohen Anteil an sozial benachteiligten Kindern haben​.

Wichtige Ziele und Maßnahmen

Stark-Watzinger betonte, dass das Programm auf eine bildungspolitische Trendwende abziele. Die Basiskompetenzen in Lesen, Schreiben und Rechnen müssten unbedingt gestärkt und die Bildungschancen von der sozialen Herkunft entkoppelt werden. Nicht von Ungefähr seien 60 Prozent der geförderten Schulen Grundschulen, da hier die entscheidenden Weichen für den späteren Bildungserfolg gestellt werden.

Finanzielle und strukturelle Unterstützung

Das Startchancen-Programm werde jährlich mit einer Milliarde Euro vom Bund finanziert, wobei die Länder die andere Hälfte der Kosten zu tragen hätten. Die Gelder würden zielgenau und bedarfsgerecht verteilt, basierend auf wissenschaftlich fundierten Kriterien.

“Paradigmenwechsel in der Förderlogik”

Ein zentraler Punkt des Programms sei der Wechsel von einer allgemeinen zu einer gezielten Förderung. Dies solle sicherstellen, dass die Unterstützung genau dort ankomme, wo sie am dringendsten benötigt werde. „Das ist ein echter Paradigmenwechsel in der bildungspolitischen Förderlogik“, so Stark-Watzinger.

Gemeinsame Anstrengungen und Ausblick

Stark-Watzinger sieht außerdem die Notwendigkeit eines gemeinsamen Schulterschlusses zwischen Bund, Ländern, Kommunen und der Zivilgesellschaft. Die wissenschaftliche Begleitung des Programms solle sicherstellen, dass die Maßnahmen wirkungsvoll und nachhaltig seien. „Wir setzen Impulse für ein moderneres und leistungsfähigeres Bildungswesen und erneuern das Aufstiegsversprechen“.

Aber sind die Schulen schon bereit für das Startchancen-Programm?

Kritische Stimmen halten die Umsetzung des Mammut-Programms, nach nur wenigen Monaten nach dessen Beschluss, für übereilt: So wurden in verschiedenen Medier die Bedenken laut, dass die Vorbereitungszeit für die Schulen zu kurz sei und die nötige Infrastruktur und zusätzliche Mitarbeiter noch nicht ausreichend vorhanden wären​. Kritiker wiesen außerdem darauf hin, dass einige Kommunen möglicherweise nicht über die notwendige Expertise verfügten, um derartige Summen an Fördergeldern überhaupt effektiv zu verwalten, und dass die Schulaufsichtsbehörden schon jetzt unter erheblichem Druck stehe​. Auch über die, von Stark-Watzinger erwähnte, wissenschaftliche Begleitung des Programms machen sich Schulleiter*innen und Träger Sorgen, denn man befürchte mehr organisatorischen Aufwand als tatsächliche Unterstützung für die Schulen.

Sind die betreffenden Schulen bereit für das Startchancen-Programm?

In wenigen Tagen werden wir erfahren, ob das größte Bildungspolitische Unterfangen der Bundesrepublik mit Chancen oder mit Chaos seinen Einstand geben wird.

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Quelle, Stand 30.07.24: Interview des Online-Magazins Main Echo mit Bettina Stark-Watzinger, Bundesbildungsministerin; SWR Online

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